Chaos um den Glasfaserausbau!
„Ausbau Glasfaser“ – diese Botschaft ist derzeit auf den Plakaten der Bürgermeisterpartei zu lesen. Grundsätzlich erfreulich und von allen Fraktionen im Gemeinderat auch gewollt. Ob dies mit dem derzeit tätigen Unternehmen umsetzbar sein wird, bezweifle ich jedoch, berichtet Stadtrat Wolfgang Scharinger.Die scheinbar endlose Geschichte um den verzögerten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Gemeindegebiet der Stadtgemeinde Hollabrunn kommt aus seiner Sicht zu keinem Ende.
Seit Monaten sorgen im Stadtgebiet von Hollabrunn die Arbeiten für den Glasfaserausbau für Unmut der Bevölkerung. Neben den immer wieder verschobenen Zeitplänen – eine Fertigstellung war ursprünglich mit Ende 2024 vereinbart – sorgten bisher auch die Arbeiten auf Straßen und Gehsteigen für Ärger. Die machen uns unsere Stadt kaputt! – mit diesen Worten fasste es Stadtrat Wolfgang Scharinger bereits in der Gemeinderatssitzung im Juni 2024 zusammen.
Der Blick in andere Gemeinden in Österreich zeigt, dass Hollabrunn mit den Problemen mit diesem Unternehmen leider nicht alleine ist. In Langenzersdorf wird die Bevölkerung ebenfalls schon länger vertröstet. Den Gemeinden im Mondseeland wurde Ende 2024 bereits mitgeteilt, dass sich der Start des Ausbaus des Glasfasernetzes um mindestens 18 Monate verzögern wird. In Unterach am Attersee wurde der Bevölkerung im Oktober 2024 mitgeteilt, dass das Unternehmen aufgrund der Entwicklung en auf Seite der Investoren und den damit verbundenen Finanzierungsproblemen vorerst doch kein Projekt umgesetzt werden kann.
Wir bezweifeln, dass sich die Situation für Hollabrunn anders entwickeln wird und daher dringend die Stadtgemeinde handeln muss. Im Dezember 2022 hat der Gemeinderat einstimmig dem Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in der Stadtgemeinde Hollabrunn durch das Unternehmen zugestimmt.
Wenn ich Bürgermeister wäre, hätte ich dieses Projekt schon lange gestoppt und mit neuen Anbietern verhandelt, so Scharinger.
Aus unserer Sicht muss der damalige Beschluss für den Ausbau aufgehoben werden und mit anderen Anbietern verhandelt werden. So wie beispielweise mit der Glasfasergesellschaft nöGIG, die wir bereits im Jahr 2021 als Anbieter vorgeschlagen haben. Unser Antrag wurde damals jedoch von der Bürgermeisterpartei abgelehnt.
Wir werden uns jedenfalls weiterhin dafür einsetzen, den Breitbandausbau in der Gemeinde voranzutreiben.