Geplante Grundwasserabsenkung im Hollabrunner Stadtgebiet

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Die Förderung von Zisternen bzw. Sickerschächten, Maßnahmen für den lokalen Rückhalt von Niederschlagwasser, die Nutzung der natürlichen Quellen im Stadtgebiet – die Maßnahmen der Stadtgemeinde Hollabrunn zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser ist mittlerweile lang und für einige wurde von uns auch der Anstoß dazu gegeben. So wird auch das Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang wird auch über die Projekte der Klimawandelanpassungsregion KLAR!-Göllersbach geschaffen.Geradezu gegensätzlich wirkt in dieser Thematik der Umgang mit Wasser für die geplante temporäre Grundwasserabsenkung für ein Bauprojekt im Stadtzentrum von Hollabrunn. Bis zu 20 Liter pro Sekunde sollen hier in einem Zeitraum von 4 Wochen abgepumpt und in den Göllersbach eingeleitet werden. Bis zu Liter pro Sekunde sollen es dann in den darauf folgenden 14 Monaten sein. Auf den ersten Blick mag das vielleicht nach nicht viel klingen – 20 l/ s sind jedoch 72 m³ in der Stunde. Zum Vergleich: ein 4-Personen Haushalt benötigt durchschnittlich 186 m³ im Jahr.
Im maximalen Fall werden für das Projekt über zweihundertachtzehntausend Kubikmeter Wasser, die fast einem Viertel des Hollabrunner Gesamtverbrauches entsprechen und einen Wert von mehr als € 200.000,- haben, ungenutzt in den Göllersbach geleitet.
Dass die Errichtung des Projektes Maßnahmen zur Wasserhaltung erfordert, wird von uns nicht in Frage gestellt. Ob die geplante, ledigliche Ableitung dieser Wassermengen in den Göllersbach noch zeitgemäß ist und keine Nutzung des Grundwassers oder ein Rückhalt in der Region möglich ist, wird von uns jedoch angezweifelt.
Auch ein anderes Thema muss in dieser Sache beachtet werden – wenn Wasser in großer Menge aus dem Boden geleitet wird, kann dies Verformungen des Untergrundes zur Folge haben. Der Blick zu einem anderen großen Bauprojekt in Hollabrunn zeigt, dass dies auch zu Setzungen führen kann. So wurde von Anrainern in der Bahnstraße auf das Problem aufmerksam gemacht, dass seit der Errichtung des Neubaus am Hauptplatz Schäden an den eigenen Gebäuden aufgetreten sind.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Auswirkungen durch die Bautätigkeiten im Stadtgebiet auf benachbarte Gebäude weniger auswirken wie auf die seit Jahrzehnten schief stehenden Gebäude in der Bahnstraße. Auch hier waren damals Bauarbeiten der Auslöser für die teilweise beeindruckenden Setzungen.