Zuzug um jeden Preis!?
Der scheinbar ungebremste Bauboom in unserer Stadt zeigt immer mehr seine Schattenseiten. So zuletzt in der Problematik um parkende Fahrzeuge, die der Müllabfuhr aber auch den Einsatzkräften die Zufahrt erschweren. Unsere Warnungen vor Problemen mit dem rasanten Zuzug und der gleichzeitig fehlenden Infrastruktur wurden bisher nicht wahrgenommen. Es scheint, als würden die anderen Parteien die Probleme nicht wahrnehmen.Die Lebensqualität in Hollabrunn ist der ÖVP scheinbar nicht wichtig und so wird weiter tatenlos zugesehen, ohne dringend notwendige Schritte in der Siedlungspolitik zu setzen. Während andere Gemeinden die negativen Folgen eines ungebremsten Wachstums erkannt haben und bereits regulierend eingreifen, ist in Hollabrunn das Gegenteil der Fall. Das wir uns mit Anträgen für eine nachhaltige Stadtentwicklung einsetzen, wird sogar als „schäbig“ verunglimpft, so Scharinger, der zu den Aussagen von Stadtrat Günter Schnötzinger nur den Kopf schütteln kann.
Wachstum bedeutet, dass einerseits auch die notwendige Infrastruktur, wie beispielweise Kindergärten und Schulen, Wasser- und Kanalleitungen oder Straßen, ebenfalls dafür adaptiert werden muss. Auf der anderen Seite ist es auch das soziale Miteinander in unserer Stadt und die Lebensqualität, die durch die aktuelle Entwicklung teilweise sehr strapaziert wird. Für uns ist die Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen für eine nachhaltige Gestaltung unserer Gemeinde eine der wichtigsten Kernaufgaben eines Gemeindevertreters, so Scharinger, der sich von den Wohnbaugesellschaften in dieser Sache nicht die Zügel aus der Hand nehmen lassen will.
Entsprechende Anträge wie eine sofortige Bausperre für geplante großvolumige Wohnbauten oder die Anpassung des Flächenwidmungsplanes bzw. des Bebauungsplanes wie mit einer Reduktion der Bauklasse oder die Beschränkung der maximalen Anzahl an Wohneinheiten je Grundstück haben wir schon eingebracht – bisher wurden diese jedoch alle abgelehnt.
Solange die Errichtung von mehrgeschossige Wohnbauten wie in der Wienerstraße inmitten von Einfamilienhäusern möglich ist, kommt es weiterhin zu einem unwiederbringlichen Verlust von Wohnqualität für die einheimische Bevölkerung. Die oftmals genannten Argumente, dass die Gemeinde hier keine Vorgaben machen kann, stimmt einfach nicht und wird von uns auch nicht akzeptiert.
Ob das Problem mit parkenden Autos durch das Aufstellen von zusätzliche Schildern gelöst werden kann bleibt abzuwarten. Aus unserer Sicht ein Schilderwald, der bei Einhaltung der Verkehrsregeln nicht notwendig wäre. Dabei kann der Bürgermeister die Einhaltung der Regeln sofort auch durch den Wachdienst überprüfen lassen.