Baustopp für ein geordnetes Gemeindewachstum
„Die Stadtpolitik hat zu lange zugesehen, ein Baustopp wäre schon früher nötig gewesen“ – Mistelbach hat es bereits erkannt und erste Schritte gesetzt, das scheinbar ungebremste Wachstum der Stadt in Griff zu bekommen. Auch in Hollabrunn wäre ein rasches Handeln gefragt, da wir uns als Gemeindevertreter bei einer unserer Kernaufgaben, nämlich der aktiven und nachhaltigen Gestaltung der Gemeinde, von Wohnbaugesellschaften die Zügel aus der Hand nehmen lassen.Wir haben daher erneut eine Reihe an Anträgen eingebracht, um in dieser Entwicklung eine Trendwende zu schaffen. Eine sofortige Bausperre für geplante großvolumige Wohnbauten für das gesamte Gemeindegebiet bis zum Beschluss des derzeit in Ausarbeitung befindlichen örtlichen Entwicklungskonzeptes wäre hier die dringendste Maßnahme.
Bedauerlicherweise wird die Notwendigkeit dieser Maßnahmen jedoch noch nicht bei der ÖVP gesehen. Hier scheinen andere Ziele wichtiger als die Lebensqualität der hier lebenden Bevölkerung, die durch dieses rasante Wachstum nachhaltig beeinflusst wird – und das nicht zum Positiven. Wohnbauten inmitten von Einfamilienhäusern bedeuten einen Verlust von Wohnqualität für die Familien, der sich nicht mehr ausgleichen lässt. Die oftmals genannten Argumente, dass die Gemeinde hier keine Vorgaben machen kann, stimmt einfach nicht. Sowohl der Flächenwidmungsplan als auch der Bebauungsplan können vom Gemeinderat derart abgeändert werden, dass solche Projekte zukünftig schlichtweg nicht mehr genehmigt werden können. Eine Maßnahme ist beispielweise die Beschränkung der maximalen Anzahl an Wohneinheiten je Grundstück. Auch die Festlegung von Mindest- und Maximalgrößen von Parzellen ist sinnvoll, um verdichtete Bauweise dort verhindern, wo wir sie nicht wollen. Und auch der Schutz für baulich historische Ensembles im Stadtgebiet ist dringend notwendig, wenn wir den Charme unserer Stadt erhalten wollen.
Wir werden jedenfalls in dieser Thematik in den kommenden Wochen weiter Vorschläge für entsprechende Maßnahmen erarbeiten.
Dass Hollabrunn leistbaren Wohnraum für die Jugend schaffen will, ist für uns in dieser Thematik ein nicht plausibles Argument. Den für die Jugend leistbar ist dieser bei den meisten neu geschaffenen Projekten kaum. Vielleicht schafft es ja der Jugendgemeinderat seine älteren Parteikollegen von diesem Problem zu überzeugen um ein Umdenken zu erreichen.